Der Schlüssel liegt im Fühlen und nicht in der gesetzlichen Verankerung

von | Dez 3, 2018

Ja, ich bin enttäuscht über den Abstimmungsausgang der Hornkuh-Initiative. Jedoch brachte die Initiative viel Medienpräsenz und so hat die Angelegenheit trotzdem eine positive Bewegung zum Wohl der Tiere gebracht. Weit über die Landesgrenzen hinaus wurden die Menschen mit dem Thema Enthornung bei Kühen und Ziegen in Berührung gebracht.

Auch wenn es für keine gesetzliche Verankerung gereicht hat, so können wir uns alle ab sofort mehr für das Wohl und die Würde aller Tiere einsetzen. Der Schlüssel liegt im Fühlen! Wenn wir rein mit dem Verstand entscheiden, sind wir von unseren Gefühlen getrennt. Mit dem Verstand alleine lassen sich Entscheide rationaler ausführen. Wir entscheiden über das Enthornen von Kühen und Ziegen, ohne ihren Schmerz zu fühlen. Die Menschen urteilen verstandesmässig auch, dass es völlig in Ordnung ist, gleich nach der Geburt ein Kalb der Mutter wegzunehmen, dass da noch keine Bindung bestehe.

Erst kürzlich war ich an einem Anlass auf einem modernen Bauernhof. Den Tieren auf diesem Hof geht es gut und man merkt, dass ihre Gesundheit und ihr Wohl dem Bauern grundsätzlich wichtig sind. Doch auch dort geschieht noch vieles aus dem reinen Verstand heraus. Ich laufe in eine Halle, wo ein Familienanlass stattfindet. Dort entdecke ich in der gleichen Halle diverse Iglus und weitere Gruppen mit Kälbern. An einem anderen Ort eine Kuh separiert in der Box, die Geburt steht kurz bevor. Ich habe mit ihr gesprochen, ihr alles Gute gewünscht und mir gedacht, ach, wenn du wüsstest. Und vielleicht weiss sie es auch, vielleicht hat sie es schon viele Male durchleiden müssen. Wieder einmal direkt damit konfrontiert zu werden, wie unsere Milchwirtschaft funktioniert und wie die Realität aussieht, mit so viel Schmerz und Leid…. das hat mir Tränen in die Augen getrieben. Ich habe jedoch festgestellt, dass diese Situation für die meisten der anderen Besucher völlig normal war. Wieso schauen wir es als normal an, dass Kälber von ihren Müttern getrennt aufwachsen müssen? Und wieso glauben die Menschen, dass da noch keine Bindung zwischen Mutter und Kind besteht? Für mich liegt ein Teil der Antwort darin, dass viele Menschen zu wenig fühlen und ein Stück weit von ihrem Herzen getrennt sind.

Tiere haben Gefühle und ein Schmerzempfinden wie wir Menschen. Je nach Tierart haben die Mütter ebenfalls eine tiefe Verbindung zu ihren Kindern wie auch Menschen-Mamas bereits eine Verbindung zu ihren Kindern schon während der Schwangerschaft haben. Wo ist der Unterschied? Die Tiere sind uns in vielem so viel ähnlicher, als der Mensch wahrhaben will.

Wenn du das nächste Mal einer Kuh, einem Schaf, einer Ziege, einem Huhn, einem Schwein… begegnest, probiere doch mal aus, mit dem Tier Kontakt aufzunehmen und zu spüren. Wenn es das Tier zulässt, schaue in seine Augen. Fühle die Verbindung zwischen euch. Was macht es mit dir?

Wenn wir wieder beginnen die Tiere zu spüren und zu verstehen und wenn wir mit unseren Gefühlen wieder wahrnehmen dürfen, was für eine bedingungslose Liebe sie uns entgegenbringen, dann ändert sich danach auch das Denken und komplett neue Sichtweisen entstehen. Das Wohl der Tiere wird sich verbessern, je mehr Menschen sich wieder erlauben zu fühlen.

Wenn man die Gefühle an sich heranlässt, dann schafft man es irgendwann nicht mehr, einfach wegzuschauen. Darum wünsche ich uns Menschen, dass wir wieder mehr fühlen.

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